In der Natur gibt es für die Bienen jetzt nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch Honigtau zu finden. Bis zur Sommersonnenwende, am 21. Juni, steigt die Volksentwicklung weiter an und der Höhepunkt der Volksstärke wird erreicht. Durch die wachsende Größe des Volkes werden Ammenbienen arbeitslos, das Volk legt Königinnenzellen an und bereitet sich zum Ausschwärmen vor. Vielerorts ist mit der zweiten Honigernte zu rechnen.
Trachten:
Honigtau
Ackerbohne
Akazie
Beinwell
Borretsch
Brombeere
Eberesche
Ehrenpreis
Eiche
Esskastanie/Marone
Faulbaum
Heidelbeere
Himbeere
Hornklee (gelb)
Inkarnatklee
Klatschmohn
Klee
Kornblume
Liguster
Linde
Löwenzahn
Rainfarnblättriges Büschelschön
Preiselbeere
Quitte
Raps
Robinie
Schneeball
Schneebeere
Schwedenklee
Senf (weiß)
Sommerlinde
Spitzahorn
Steinklee
Thymian
Walderdbeere
Weißdorn
Weißklee
Winterlinde
Zitronenmelisse
Etwa zwischen Mitte April bis Ende Juni sollte regelmäßig eine Schwarmkontrolle durchgeführt werden. Ist dein Volk in Schwarmstimmung, beginnen die Arbeiterinnen Schwarmzellen anzulegen und neue Königinnen aufzuziehen. Hierfür legen sie Schwarmzellen an.
Ein Volk gilt als schwarmlustig, wenn du Stifte oder Larven in den Schwarmzellen findest.
Willst du verhindern, dass das Volk abschwärmt, müssen Schwarmzellen (vor allem wenn bereits Stifte oder Larven in den Zellen sind) gebrochen werden, bevor die Zellen verdeckelt werden. Mit dem Verdeckeln schwärmt die alte Königin mit einem Teil des Volkes ab.
Die Entwicklungszeit einer Königin verläuft folgendermaßen:
Um ein Abschwärmen deines Volkes zu verhindern ist es somit nötig spätestens alle 7 Tage eine Schwarmkontrolle durchzuführen. Bei Unsicherheit alle 4 Tage, denn Larven sind einfacher zu erkennen als frisch gelegte Eier.
Das ist auch nötig, wenn du deine Völker regelmäßig schröpfst. Hierfür hast du verschiedene Möglichkeiten:
Um Schwarmlust vorzubeugen hast du folgende Möglichkeiten:
Bei Magazinbeuten mit 2 Bruträumen kannst du die Kippkontrolle durchführen.
Hierbei kippst du den oberen Brutraum nach oben und prüfst, ob du beim Blick von unten in den Brutraum Schwarmzellen siehst. Schwarmzellen werden häufig am unteren Rand der Rähmchen gebaut.
Alle Schwarmzellen, die du findest, solltest du brechen. Wenn sich schon Eier oder Larven in den Schwarmzellen befinden, solltest du zusätzlich zu der Kippkontrolle in allen Bruträumen alle Rähmchen einzeln ziehen und überprüfen.
Das Ziehen aller Rähmchen ist zeitaufwändig und es besteht die Gefahr, dass Bienen zerdrückt werden. Daher sollte das nur dann getan werden, wenn es nötig ist. Hierbei kontrollierst du alle Rähmchen auf Schwarmzellen und brichst diese.
Drohnenrahmen, bzw. Baurahmen sind ungedrahtete Rähmchen, die ohne Mittelwände ins Bienenvolk gesetzt werden. Die Baurahmen werden in den zweiten Brutraum neben die Randwabe gesetzt (2. oder 9. Position). Es können entweder ein oder zwei Baurahmen eingesetzt werden.
Da die Rahmen ohne Mittelwände eingesetzt werden, betreiben die Bienen hier Wildbau. Dieser wird hauptsächlich aus Drohnenzellen bestehen, da die Bienen durch die vorgegebenen Mittelwände in den anderen Rähmchen fast nur Arbeiterinnenzellen anlegen.
Schneidest du die Baurahmen regelmäßig, am besten bei verdeckelter, noch nicht geschlüpfter Drohnenbrut, ergeben sich daraus gleich mehrere Vorteile:
Das kannst du von April bis Anfang Juli tun.
Achtung! Drohnenrahmen sollten keinesfalls offen hinlegt werden, um z.B. Vögel zu füttern oder ähnliches. Die bebrütete Wabe zieht Bienen an, welche so Krankheiten und Varroamilben verschleppen können.
Starke Völker können bereits ab Mitte April durch die Entnahme von einer Brutwabe mit ansitzenden Bienen (ohne Königin) geschröpft werden.
Der entstandene Platz im geschröpften Volk kann mit Mittelwänden aufgefüllt werden. Dadurch entsteht neue Beschäftigung für die Bienen. Dies und die Reduktion der Bienenanzahl mindern die Schwarmlust.
Aus den entnommenen Brutwaben können neue Ableger für eine Völkervermehrung oder zur Königinnenzucht gebildet werden.
Beachte! Wird das Volk zu sehr geschröpft kann das den Honigertrag mindern. Die Anzahl und Häufigkeit des Schröpfens sollte also zu den imkerlichen Zielen und der Volksstärke des Volkes passen:
Wird im Abstand von mehreren Wochen jeweils nur eine Brutwabe entnommen und dies maximal zwei Mal, sollte dies keinen merklichen Einfluss auf den Honigertrag haben. Mehr dazu ist in dem Bereich “Ableger” zu finden.
Bei Bedarf können auf den ersten Honigraum weitere Honigräume aufgesetzt werden.
Die Anzahl und Ergiebigkeit der Honigernten werden von Witterung, Volksstärke und Standort bestimmt. Durch das Anwandern verschiedener Trachten kann der Ertrag gesteigert werden. In der Regel wird 2–3-mal pro Jahr Honig geerntet:
Zwischen den Ernten sollten ein paar Wochen vergehen, damit die Bienen genügend Zeit haben, neuen Honig einzulagern.
Vor der Ernte muss der Honig auf seine Reife geprüft werden. Hierzu eignet sich:
Je nach Verordnung darf der Wassergehalt des Honigs maximal 20% (Deutsche Honigverordnung) oder 18% (Verordnung des Deutschen Imkerbundes) betragen, um als Honig verkauft zu werden.
Ist der Honig reif, kann er geerntet werden. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Beachte! Während der Ernte sollte kein Rauch eingesetzt werden, da Honig schnell Gerüche annimmt. Es sollte auch nicht bei Regen geernten werden, da Honig schnell Wasser zieht.
Achtung! Bei Ernte und Verarbeitung sind Gesetze und Verordnungen zu beachten, die die Qualität des Lebensmittels Honig sichern sollen.