Das vorbereiten der Ableger für den Winter erfolgt analog zu den Wirtschaftsvölkern. Bitte die Informationen unter "Wirtschaftsvolk" beachten.
Die Einwinterung der Ableger erfolgt analog zu den Wirtschaftsvölkern. Bitte die Informationen unter "Wirtschaftsvolk" beachten.
Hierbei wird das Volk der Königin, die man nicht länger haben möchte, vor das Volk mit der Wunschkönigin geschüttet. Die ausgeschütteten Bienen betteln sich in das neue Volk ein und die alte Königin wird von den Wächterbienen abgestochen. Um den noch nicht flugfähigen Ammenbienen das Einlaufen zu ermöglichen, sollte eine Einlauframpe an dem Volk angebracht werden (z.B. mit dem umgedrehten Innendeckel). Das sollte nur bei gutem Wetter gemacht werden.
Um Räuberei zu vermeiden, sollte grundsätzlich nur abends gefüttert werden.
Die Menge ist abhängig von der Volksstärke und den örtlichen Wetterverhältnissen. Denn Völker, die früh wieder in die Brut gehen verbrauchen auch viel Futter, da sie Energie zur Wärmeerzeugung & Brutpflege benötigen. Als Faustregel für den Futterverbrauch im Winter gilt:
Wenn die Bienen von Oktober bis April versorgt sein sollen und man davon ausgeht, dass sie im Oktober, Februar, März und April brüten und im November, Dezember und Januar brutfrei sind, würde ein Volk ca. 15kg Futter für den Winter benötigen. In sehr milden Wintern setzt die Brut früher ein, dann kann ein Volk auch mal 21kg Futter benötigen. Prinzipiell ist etwas zu viel Futter besser als zu wenig. Jedoch sollte es auch nicht viel zu viel Futter sein, da die Bienen dann vor lauter Futter keinen Platz mehr zum Brüten haben und das der Volksentwicklung schadet.
Um die Futtermenge im Volk zu ermitteln hat man zwei Möglichkeiten:
Das Ziehen aller Rähmchen ist zeitaufwändig und es besteht die Gefahr, dass Bienen zerdrückt werden. Daher sollte das nur dann getan werden, wenn es nötig ist. Hierbei kontrollierst du alle Rähmchen auf Schwarmzellen und brichst diese.
Bei Magazinbeuten mit 2 Bruträumen kannst du die Kippkontrolle durchführen.
Hierbei kippst du den oberen Brutraum nach oben und prüfst, ob du beim Blick von unten in den Brutraum Schwarmzellen siehst. Schwarmzellen werden häufig am unteren Rand der Rähmchen gebaut.
Alle Schwarmzellen, die du findest, solltest du brechen. Wenn sich schon Eier oder Larven in den Schwarmzellen befinden, solltest du zusätzlich zu der Kippkontrolle in allen Bruträumen alle Rähmchen einzeln ziehen und überprüfen.
Besitzt man gleich mehrere schwache aber gesunde Völker, können diese durch Aufsetzten vereint werden. Hierbei werden zwei Bienenvölker übereinandergesetzt.
Im Frühling wird das schwächere/weiselose Volk auf das stärkere/weiselrichtige Volk gesetzt. Im Herbst spielt die Reihenfolge keine Rolle. Es ist nicht nötig eine Zeitung zur vorrübergehenden Trennung der Völker dazwischen zu legen.
Bei weiselrichtigen Völkern kann man die Wahl der Königin den Bienen überlassen, oder man sucht vorher die Königin aus, die man nicht länger haben oder für ein anderes Volk verwenden möchte.
Das Gewicht der gesamten Beute kann entweder über eine permanent eingesetzte Stockwaage oder mittels Zugwaage gewogen werden. Beim Wiegen mit der Zugwaage, wird die Waage hinten am Beutenboden eingehängt und die gesamte Beute angekippt. Das gemessene Gewicht wird dann verdoppelt und man erhält einen Schätzwert für das Gesamtgewicht. Von diesem werden das Gewicht für Beutenmaterialien, Wachs und Bienen abgezogen und das Resultat ist ein guter Schätzwert für die aktuelle Futtermenge im Volk. Diese Methode eignet sich vor allem zur Nachverfolgung der Entwicklung der Futtervorräte.
Beachte! Zur Überprüfung der gemessen Werte sollte man mindestens beim leichtesten Volk eine genaue Abschätzung mittels Achtelmethode durchführen.
Die späte Vereinigung oder Umweiselung im Oktober bietet verschiedene Vorteile. Zum einen wachsen Jungvölker noch bis in den Oktober hinein. Sie entwickeln sich zu stärkeren Völkern, wenn sie erst nach der Wachstumsphase vereint werden. Zum anderen werden neue Königinnen im Oktober besser akzeptiert.
Die Völkervereinigung kann aus 2 Gründen sinnvoll sein:
Es gibt verschiedene Methoden, um Völker zu vereinen.
Zwei Völker übereinandersetzen
Hierbei werden zwei Bienenvölker übereinandergesetzt. Entweder überlässt man die Wahl der Königin den Bienen (Die Königin des oberen Volkes hat statistisch eine 30% höhere Überlebenschance), oder man sucht vorher die Königin heraus, die man nicht länger haben oder für ein anderes Volk verwenden möchte.
Ein Volk vor das Andere schütten und einlaufen lassen
Hierbei wird das Volk der Königin, die man nicht länger haben möchte, vor das Volk mit der Wunschkönigin geschüttet. Die ausgeschütteten Bienen betteln sich in das neue Volk ein und die alte Königin wird von den Wächterbienen abgestochen. Um den noch nicht Flugfähigen Ammenbienen das Einlaufen zu ermöglichen, sollte eine Einlauframpe an dem Volk angebracht werden (z.B. mit dem umgedrehten Innendeckel). Dies sollte nur bei gutem Wetter gemacht werden.
In der Praxis treten häufig folgende Fälle auf:
1 Ableger aus einem Wirtschaftsvolk
Hat man im Frühling einen Ableger aus einem Wirtschaftsvolk gewonnen und möchte keine Völkervermehrung durchführen, kann den Ableger jetzt mit dem Wirtschaftsvolk vereint und die alte, durch die neue Königin ersetzten werden:
2 Ableger aus einem Wirtschaftsvolk:
Aus jedem Wirtschaftsvolk, können schadlos zwei Ableger gewonnen werden, wenn diese im Mai mit jeweils nur einem Brutbrett gebildet wurden. Jetzt können die beiden schwachen Ableger durch Aufsetzen zu einem starken Volk vereint werden und eine der Jungköniginnen für die Umweiselung des Wirtschaftsvolkes genutzt werden:
Sobald die Honigernte abgeschlossen ist, sollte die Futterkontrolle stattfinden. Die Winterfütterung sollte bis Mitte September erledigt sein. Bitte die Informationen unter "Wirtschaftsvolk" beachten.
Ab Mitte September, wenn der Höhepunkt der Volksentwicklung erreicht wird, ändern sich die Zahlen für den natürlichen Milbenbefall. Hierfür wird eine Gemülldiagnose für 3-5 Tage durchgeführt:
Ab Ende Juli sollte bei der Gemülldiagnose besonders der Varroabefall kontrolliert werden. Auch wenn bei vorheriger Varroabehandlung, die Jungvölker mit hoher Wahrscheinlichkeit noch keinen starken Varroabefall aufweisen sollten, kann dies in Einzelfällen vorkommen. Es sollte eine Gemülldiagnose für 3-5 Tage durchgeführt werden. Abhängig von der Anzahl der gefallenen Milben pro Tag, ergibt sich das weitere Vorgehen:
Beachte! Es sollte nur gegen Varroa behandelt werden, wenn dies auch nötig ist. Die Behandlung mit natürlichen Säuren ist auch immer eine Belastung für die Bienen. Je länger die Behandlung nach hinten ins Jahr geschoben werden kann, desto weniger bis gar keine Brut ist im Volk vorhanden und desto schonender kann behandelt werden.
Die Zarge sollte nicht komplett auf einmal mit leeren oder ausgebauten Mittelwänden bestückt werden. Durch die teilweise hohen und unterschiedlichen Temperaturen in der Beute, würden sich die Mittelwände auf Dauer verziehen. Dies führt zu unförmigen und ausgebeulten Waben, die einem eine Durchschau erschweren.
Bei einer regelmäßigen Kontrolle reicht es immer eine leere oder ausgebaute, aber unbebrütete, Mittelwand im Ableger zu haben. Die neue Mittelwand sollte vom Flugloch weg, neben das Brutnest, gehängt werden, damit sie gut angenommen wird. Eine komplett gefüllte Futterwabe funktioniert wie ein Trenner. Mittelwände hinter diesem Trenner werden von den Bienen nicht mehr wahrgenommen.
Ableger sollten erst mit Flüssigfutter gefüttert werden, wenn sie eine eigene Königin besitzen. Erst dann sind sie in der Lage sich vor Räuberei zu schützen. Wichtig ist das Flugloch nach wie vor eingeengt zu lassen.
Ab diesem Zeitpunkt sollte der Ableger ca. alle 2-3 Wochen auf seinen Futtervorrat kontrolliert werden. Es sollten immer ungefähr 1,5kg Futter im Volk sein. Ist dies der Fall, muss nicht gefüttert werden. Hat das Volk zu wenig Futter, sollte mit der entsprechenden Menge aufgefüttert werden, so dass man auf 1,5kg Futter im Volk kommt.
Beachte! Es ist wichtig die Ableger nicht zu viel zu füttern. Ist zu viel Futter im Volk, wird dadurch wichtiger Platz belegt, welcher für die Aufzucht von Jungbienen benötigt wird. Nur wenn ausreichend Brut im Volk vorhanden ist, kann sich der Ableger zu einem starken und eigenständigen Volk entwickeln.
Nachdem der Ableger eine eigene Königin hat, kann das Volk, wenn gewünscht, wieder an seinen ursprünglichen Standort umgezogen werden. Hierfür sollte das Volk transportsicher vorbereitet werden:
Beachte! Das Flugloch sollte erst versschlossen werden, wenn kein Flugverkehr mehr herrscht und alle Bienen in der Beute sind. So bleibt keine Biene zurück.
Jetzt sollte das Volk brutfrei sein. Die alte Brut ist schon geschlüpft und die neue Königin hat noch nicht oder gerade erst mit der Eiablage angefangen.
Um gegen die Varroamilbe vorzugehen, sollte das Volk jetzt behandelt werden, denn auf den alten Bienen sitzen Varroamilben, die sich in der neuen Brut schnell vermehren können. Die Varroamilbe pflanzt sich in den Brutzellen der Bienen fort. Vor allem in den Drohnenzellen, da diese größer sind und die Entwicklungszeit der Drohnen länger dauert. Dadurch können mehr Milben schlüpfen. Bei brutfreien Völkern empfiehlt sich die Behandlung mit Oxalsäure mit der Sprüh-Methode.
Hat man die Königin gefunden, ist jetzt der beste Zeitpunkt, um die Königin zu zeichnen, da es bei wachsender Volksstärke immer schwieriger wird, die Königin auf Anhieb zu sehen. Hierfür wird die Königin gefangen und ihr wird ein farbiger Punkt auf den Rücken gemalt.
Für das Zeichen der Königin werden 5 Farben genutzt, welche jedes Jahr in derselben Reihenfolge wechseln:
So weiß man immer aus welchem Jahr die Königin stammt und wie alt sie ist. Königinnen werden bis zu 5 Jahre alt. Im Alter lässt die Eiablage nach und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Königin plötzlich stirbt, steigt. Um Völkerverlusten vorzubeugen kann man die Königin jedes Jahr tauschen und durch eine neue, jüngere Königin ersetzten.
Nachdem der Ableger gebildet wurde, vergehen abhängig von dem Entwicklungsstand der jüngsten Brut bis zu 16 Tage, bis die neue Königin schlüpft. Denn die Entwicklung der Königin verläuft folgendermaßen:
Nach etwa 5 Tagen ist die Königin geschlechtsreif und bereit für den Hochzeitsflug. Jetzt wartet sie auf geeignetes Flugwetter. Es sollte sonnig, warm und nicht zu windig sein. Sie fliegt mehrere Kilometer weit zu sogenannten Drohnensammelplätzen. An diesen Stellen sammeln sich Drohnen, um auf die Begattung von Königinnen zu warten.
Während des Hochzeitfluges wird die Königin von mehreren Drohnen begattet. Die Samen werden gespeichert und später bei der Eiablage für die Befruchtung genutzt.
Nachdem Sie von ihrem Hochzeitsflug zurückgekehrt ist, dauert es noch ein paar Tage, bis die Eiablage der Königin beginnt.
Der gesamte Prozess kann bis zu 28 Tage dauern. Schaut man jetzt in den Ableger, sollte man die Königin und erste Stifte entdecken.
Fehlt die Königin, kann dies 2 Gründe haben. Die Königin ist auf Grund von anhaltenden Schlechtwetterperioden erst später aufgebrochen und noch nicht zurück oder das Jungvolk ist weisellos.
Man kann in ein paar Tagen erneut nach der Königin suchen. Findet man sie weiterhin nicht, sollte das Volk aufgelöst und mit einem anderen vereint werden.
Der Ableger sollte an einem anderen Standort, mindestens 3 km entfernt, von dem Standort des Wirtschaftsvolkes, stehen. Ansonsten würden die Flugbienen, nachdem sie ausfliegen, zurück zu ihrem Wirtschaftsvolk fliegen und im Ableger würden zu wenig Bienen verbleiben, um die Brut zu wärmen.
Für den Transport sollte das Flugloch geschlossen sein und die Rähmchen in der Beute mit Reißzwecken fixiert und die Beute mit einem Spanngurt gesichert werden. So gehen keine Bienen während der Fahrt verloren oder lenken den Fahrer ab.
Am neuen Stand angekommen, wird das Flugloch geöffnet und der Ableger erstmal in Ruhe gelassen. Erst in 4 Wochen wird kontrolliert, ob eine neue Königin geschlüpft und das Volk weiselrichtig ist.
Die Brutwabe wird seitlich, an den Zargenrand, auf dieselbe Seite des Flugloches gehängt. Dadurch sitzen die Bienen nicht nur auf dem Rähmchen, sondern auch an der Wand. Das höhere Aufkommen von Bienen vor dem Flugloch hilft dem Volk sich besser gegen Eindringlinge verteidigen zu können. Um dies noch zu unterstützen, sollte das Flugloch auf 2-3 cm eingeengt werden. Für den späteren Transport bleibt es jedoch erstmal verschlossen.
Direkt neben die Brutwabe wird die ausgebauten oder leere Mittelwände gehängt. Daneben schließt sich die Futterwabe an.
Ein Schätzrahmen ist ein normales Rähmchen, bei dem der Draht entfernt wird. Das leere Rähmchen wird dann mithilfe von Gummis oder Schnüren, die über das Rähmchen gespannt werden, in 8 gleich große Teile geteilt.
Mithilfe eines Schätzrahmens kann die Bienenanzahl, Brutmenge, Pollenmenge und Futtermenge eines Volkes geschätzt werden. Hierfür wird bei einer Durchschau jede Wabe einzeln gezogen. Der Schätzrahmen wird vor jede Rähmchenseite gehalten und die jeweiligen Mengen werden anhand von Achteln geschätzt und zusammengerechnet.
Abhängig vom Zargenmaß entspricht 1/8 ungefähr:
Dies sollte nur an warmen Tagen gemacht werden, damit die Bienen nicht verklammen.
Für die Bildung eines Brutwabenablegers werden eine oder mehrere Brutwaben sowie eine Futterwabe aus einem starken Wirtschaftsvolk entnommen und in eine eigene Beute gesetzt. Die Brutwabe benötigt immer:
Um die passende Anzahl von offener und verdeckelter Arbeiterinnenbrut, sowie die Anzahl der Bienen zu ermitteln empfiehlt sich die Schätz-Methode mit einem Schätzrahmen. Abhängig vom Zeitpunkt der Bildung, werden unterschiedlich viele Brutwaben benötigt, damit sich der Ableger bis zum Herbst zu einem starken und eigenständigen Volk entwickeln kann.
Bis Mitte Mai reicht eine Brutwabe, die
Ende Mai reichen 1-2 Brutwaben, die
Bis Mitte Juni reichen 2 Brutwaben, die
Achtung! Die Königin darf nicht mit der Brutwabe umgesetzt werden.
Befindet sich noch eine Winterfutterwabe in dem Wirtschaftsvolk, kann diese als Futterwabe für den Ableger genutzt werden, ansonsten muss eine Futterwabe aus dem Honigraum genommen werden. Die Futterwabe sollte ca. 1-2kg Futter enthalten.
Ableger, die noch keine Königin haben, sollten nicht mit Flüssigfutter gefüttert werden, da dies Räuberei auslösen kann und der Ableger noch zu schwach ist, um sich zu verteidigen.
Für die Ablegerbeute solltest du dir folgende Materialien zurechtlegen:
Bei kalten Tagen, unter 5° C, sitzen die Bienen in der Wintertraube. Daher empfiehlt sich eine Behandlung mit Oxalsäure durch die Träufel Methode.
Hierfür geht man folgendermaßen vor:
Einen Tag nach der Behandlung setzt der Milbenfall ein. Der Höhepunkt des Milbenfalls ist von Tag 2-4 ab Behandlung. Die Gesamtzeit des Milbenfalls nach der Behandlung dauert ca. 2-4 Wochen.
Achtung! Im Winter darf eine Oxalsäurebehandlung nur einmal durchgeführt werden, sonst schadet es den Bienen zu sehr.
Etwa drei Wochen nach den ersten Nachtfrösten sind die meisten Völker brutfrei. Dies ist wahrscheinlich spätestens Ende November bis Mitte Dezember der Fall. Jetzt empfiehlt sich eine erneute Varroakontrolle. Hierfür wird eine Gemülldiagnose für 3-5 Tage durchgeführt:
Beachte! Ab Januar kann es passieren, dass schon wieder kleine Brutnester angelegt werden. Jetzt ist die letzte Möglichkeit brutfrei zu behandeln. Dies ist außerdem für die Honigernte wichtig, da von Völkern, die im selben Jahr vor der Ernte mit Säuren behandelt wurden, kein Honig geerntet werden darf. Stichtag ist der 31.12.
Mit den ersten Nachtfrösten suchen sich auch die Mäuse ein warmes Winterquartier. Um zu verhindern, dass die Mäuse in die Bienenbeute einziehen, sollte ab Oktober ein Mäusegitter über das offene, große Flugloch angebracht werden. Dieses sollte eine Maschenbreite und -höhe von 6,3mm haben, damit die Bienen noch durchkommen können, aber die Mäuse nicht.
Die Umweiselung kann auch mit der Völkervermehrung kombiniert werden.
Die späte Vereinigung oder Umweiselung im Oktober bietet verschiedene Vorteile. Zum einen wachsen Jungvölker noch bis in den Oktober hinein. Sie entwickeln sich zu stärkeren Völkern, wenn sie erst nach der Wachstumsphase vereint werden. Zum anderen werden neue Königinnen im Oktober besser akzeptiert.
Die Völkervereinigung kann aus 2 Gründen sinnvoll sein:
In der Praxis treten häufig folgende Fälle auf:
Brutling & Flugling eines Wirtschaftsvolkes
Wurde nach der Honigernte die TuB-Methode (Teilen und Behandeln) angewandt, können der gebildeten Brutling und Flugling jetzt wieder vereint werden und die alte Königin des Fluglings, durch die neue Königin des Brutlings ersetzt werden.
1 Ableger aus einem Wirtschaftsvolk
Hat man im Frühling einen Ableger aus einem Wirtschaftsvolk gewonnen und möchte keine Völkervermehrung durchführen, kann man den Ableger jetzt mit dem Wirtschaftsvolk vereinen und die alte, durch die neue Königin ersetzen:
2 Ableger aus einem Wirtschaftsvolk:
Aus jedem Wirtschaftsvolk, können schadlos zwei Ableger gewonnen werden, wenn diese im Mai mit jeweils nur einem Brutbrett gebildet wurden. Jetzt können die beiden Ableger durch Aufsetzen zu einem starken Volk vereint werden und eine der Jungköniginnen für die Umweiselung des Wirtschaftsvolkes genutzt werden:
Es gibt verschiedene Methoden, um Völker zu vereinen.
Damit die Völker den Winter gut überstehen, sollten sie eine junge Königin besitzen. Alte Königinnen haben ein erhöhtes Risiko über den Winter zu sterben und somit das Volk zu gefährden. Außerdem lässt die Eiablage der Königinnen im Alter nach, was das Volkswachstum im nächsten Jahr einschränken kann.
Bei der Umweiselung eines Bienenvolkes wird zunächst die alte Königin entfernt. Danach wird die neue Königin zusammen mit ein paar Arbeiterinnen in einen Königinnenkäfig gesperrt. Dieser wird mit Futterteig/Marshmallow verschlossen. Wichtig ist, dass von außen Zugang zu dem Verschluss besteht, damit die Arbeiterinnen die Königin freifressen können.
Jetzt wird die neue und gekäfigte Königin in das Bienenvolk gesetzt. Die Bienen sollten die Königin innerhalb von 24 Stunden freigefressen haben und als neue Königin akzeptieren.
Tipp! Die Königin befindet sich zu dieser Jahreszeit meistens auf den zentral liegenden Brutwaben. Bei dem Einsatz von zu viel Rauch, kann es auch sein, dass die Königin sich weiter in den Stock zurückzieht.
Um stark in den Winter zu gehen, sollte ein Bienenvolk mindestens ca. 5.000 Bienen besitzen. Nur dann kann die Temperatur in der Wintertraube gut gehalten werden.
Die einfachste Methode, die Volksstärke zu prüfen, ist das Gassenzählen. Nach einer kalten Nacht unter 5° C ziehen sich die Bienen in ihre Wintertraube zusammen. Am frühen Morgen zeigt ein einfacher Blick von oben über wie viele Wabengassen verteilt die Bienen sitzen.
Hierfür werden alle Gassen gezählt, auf denen mehr als 10 Bienen sitzen. Von der Summe der Wabengassen werden zwei abgezogen. Das Ergebnis ist die finale Gassenzahl. Es gelten folgende Richtwerte:
Schwache Völker können vereint werden, um den Winter unbeschadet zu überstehen.
Ab Mitte September, wenn die Volksentwicklung deutlich zurück gegangen ist und die Bienen sich auf den Winter vorbereiten, ändern sich die Zahlen für den natürlichen Milbenbefall. Hierfür wird eine Gemülldiagnose für 3-5 Tage durchgeführt:
Ab Juli, wenn das Trachtangebot langsam nachlässt, beginnt die Zeit der Räuberei. Daher ist es wichtig die Fluglöcher bei schwachen Völkern eng zu halten. Dies gilt insbesonders bei der Gabe von Futter.
Gefüttert wird Zuckerwasser, Sirup oder Futterteig. Je nach Futterart können unterschiedliche Ziele erreicht werden:
Die Futtergabe von Flüssigfutter erfolgt entweder über eine Futtertasche, welche wie ein Rähmchen, seitlich direkt in den Brutraum gehängt wird oder über ein separates Gefäß, welches analog zur Futtertasche seitlich steht oder in einer Leerzarge auf den oberen Brutraum gesetzt wird. Die Folie auf dem oberen Brutraum wird hierfür ein paar Zentimeter umgeschlagen. So gelangen die Bienen zu dem Futter, kitten das Gefäß aber nicht fest. Das Gefäß sollte über dem Brutnest hinten an der Wand stehen, damit die Bienen über die Wand in das Gefäß klettern können.
Grundsätzlich sollte sowohl Futtertasche als auch Futtergefäß, immer mit ausreichend Schwimmhilfen (Blätter, Stöckchen, Gräser, Korken, etc.) gefüllt sein, damit die Bienen beim Futter schlürfen nicht ertrinken und wieder aus dem Gefäß klettern können.
Futterteig wird je nach Menge neben die vorhandenen Rähmchen oder in einer Leerzarge auf die Rähmchen gelegt.
Beachte! Nach der Fütterung sollte einen Tag auf Räuberei geachtet werden. Um Räuberei zu vermeiden, wird am besten abends gefüttert, wenn kein Flugverkehr mehr herrscht.
Das Winterfutter sollte nicht auf einmal, sondern in Rationen alle paar Wochen gegeben werden. Dies ist nötig, damit das Brutnest nicht verhonigt und die Bienen genügend Platz haben, um Winterbienen aufzuziehen.
Sobald die Honigernte abgeschlossen ist, sollte die Futterkontrolle stattfinden. Die Winterfütterung sollte bis Mitte September erledigt sein.
Oxalsäure ist eine natürliche Säure. Sie wirkt nicht in die verdeckelte Brut hinein und kann somit nur bei brutfreien Völkern verwendet werden.
Um Oxalsäure zu sprühen, sollte es mindestens 8° C warm sein, damit Bienen, die während der Behandlung von den Rähmchen fallen, ohne zu verklammen wieder zurück in die Beute gelangen können. Außerdem sitzen die Bienen bei höheren Temperaturen lockerer, was die Verteilung der Säure im Stock begünstigt. Bei kühleren Temperaturen kann Oxalsäure geträufelt werden.
Bei der Sprühbehandlung ist es wichtig, dass alle Bienen besprüht werden. Dafür wird jedes Rähmchen einzeln gezogen und von beiden Seiten besprüht. Seitenwände und Boden sollten nicht vergessen werden.
Um zu ermitteln welche Menge pro Sprühstoß abgegeben wird, kann man im Vorfeld mehrere Sprühstoße Wasser in einen Messbecher geben und den Durchschnittswert berechnen.
Achtung! Für die Sprühbehandlung muss die Säure nach Verpackungsanweisung verdünnt werden. Die Sprühmenge und Anzahl der Sprühstöße ist dabei abhängig von der Rähmchengröße und der Anzahl der aufsitzenden Bienen zu wählen. Insgesamt sollte pro Volk jedoch nicht mehr als 80ml der verdünnten Säure verwendet werden. Auch die Sicherheitsregeln für die Arbeit mit Säure sollten eingehalten werden.
Beachte! Mit Zucker angerührte Oxalsäure ist nicht lagerfähig. Bei der Lagerung entsteht für Bienen schädliches HMF (Hydroxymethylfurfural). HMF kann von Bienen nicht verdaut werden und führt zu einem frühzeitigen Tod der Bienen.
Beim Teilen und Behandeln wird das Volk nach dem Aufsetzten des leeren Honigraums in einen Flugling und einen Brutling geteilt. Ziel ist so eine neue Königin nachzuziehen oder seine Völker zu vermehren und beide Volksteile mit der schonenderen Oxalsäure, statt mit Ameisensäure zu behandeln.
Um mit dem Teilen und Behandeln beginnen zu können, sollte der ehemalige Honigraum mindestens einen Tag zum Ausschlecken auf dem Volk verbleiben. Allerdings sollte nicht so lange gewartet werden, dass das Brutnest schon nach oben gewandert ist.
1. Königin suchen
Zum Teilen wird die Königin gesucht und in einen Königinnenkäfig gesetzt. Dieser wird mit Futterteig oder einem Marshmallow verschlossen. Die Königin befindet sich mit großer Wahrscheinlichkeit im zweiten Brutraum.
2. Flugling bilden
Um den Flugling zu bilden, wird der ehemalige Honigraum mit eigenem Gitterboden und Deckel auf die Position der ehemaligen Beute gestellt. Die Königin wird im Königinnenkäfig dort hineingelegt. Das Flugloch sollte an derselben Position wie vorher sein (am besten wird direkt der ehemalige Boden genutzt).
3. Brutling bilden
Um den Brutling zu bilden, wird der erste und zweite Brutraum auf einen eigenen Gitterboden auf dem Flugling aufgesetzt. Die Flugbienen fliegen zurück zu der Position ihrer alten Beute und ziehen somit in den Flugling ein. Sie fressen die Königin aus dem Käfig frei und bilden ein eigenständiges Volk. Der Brutling sollte noch Eier oder jüngste Larven haben. Die Bienen ziehen sich daraus eine neue Königin nach und bilden ebenfalls ein eigenständiges Volk.
4. Behandeln der beiden Völker
2 Tage nach der Teilung wird der Flugling mit Oxalsäure behandelt (Alle Flugbienen sind eingezogen und es gibt noch keine neue Brut).
23-26 Tage nach der Teilung ist der Brutling brutfrei und kann ebenfalls mit Oxalsäure behandelt werden (Die vorhandene Brut ist komplett geschlüpft und die neue Königin hat noch keine neue Brut angelegt). Dabei werden alle Altwaben entfernt. Bei sehr starkem Befall kann dies 4 Tage später nochmal wiederholt werden.
5. Vereinigen
Im Oktober können Flugling und Brutling wieder zu einem Volk vereint werden oder bei guter Entwicklung als eigenständige Völker geführt werden.
Ameisensäure ist eine natürliche Säure. Im Gegensatz zu Oxal- und Milchsäure wirkt Ameisensäure auch in der verdeckelten Bienenbrut. Somit werden alle Milben und nicht nur die Milben, die auf den Bienen sitzen, getötet. Ameisensäure schädigt nicht nur die Milben, sondern belastet auch die Bienenbrut. Deshalb sollte sie nur bei hohem Milbenbefall und wenn noch Bienenbrut im Volk vorhanden ist, angewendet werden. Ist keine Brut mehr im Vilk, können andere natürliche Säuren verwendet werden.
Ameisensäure wird verdunstet. Dies funktioniert nur bei bestimmten Wettervoraussetzungen. Idealerweise liegen die Temperaturen zwischen 15°C - 25°C und es herrscht eine geringe Luftfeuchtigkeit. Unter Varroawetter können die Wetterbedingungen geprüft werden.
Für die Behandlung wird:
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
Achtung! Gesetzliche Regulierungen sowie Säuremenge, Dosierung und Sicherheitshinweise der unterschiedlichen Hersteller sind unbedingt zu beachten.
Beachte! Ist, nach der angegebenen Anzahl der Behandlungstage, die Säure nicht vollständig verdunstet, hat die Behandlung wahrscheinlich nicht funktioniert und muss wiederholt werden. Um den Behandlungserfolg zu kontrollieren, sollte eine Gemülldiagnose mit der Behandlung durchgeführt werden. Die meisten Milben fallen in den ersten 12 Tagen ab Behandlungsstart:
Ab Ende Juli, wenn die Honigernte abgeschlossen ist, sollte bei der Gemülldiagnose besonders der Varroabefall kontrolliert werden. Es sollte eine Gemülldiagnose für 3-5 Tage durchgeführt werden. Abhängig von der Anzahl der gefallenen Milben pro Tag, ergibt sich das weitere Vorgehen:
Bei regelmäßigem Drohnenschnitt ist jetzt meistens noch keine Behandlung nötig.
Beachte! Es sollte nur gegen Varroa behandelt werden, wenn dies auch nötig ist. Die Behandlung mit natürlichen Säuren ist auch immer eine Belastung für die Bienen. Je länger die Behandlung nach hinten ins Jahr geschoben werden kann, desto weniger, bis gar keine Brut ist im Volk vorhanden und desto schonender kann behandelt werden.
Die überschüssigen Rähmchen der zusätzlichen leeren Honigräume, können, wenn sie komplett sauber und trocken sind, ohne Wachsmottenschutz eingelagert werden.
Hierfür werden die leeren Honigräume mit den ausgeschleuderten Waben mit über einer Leerzarge auf den neuen Brutraum aufgesetzt. Es ist weder ein Absperrgitter noch eine Folie nötig. Durch die räumliche Distanz werden die geschleuderten Waben von den Bienen leer geschleckt und der Honig als Futter in der Nähe des Brutnestes eingelagert. Dies dauert ca. 5 Tage. Es sollten maximal 3 leere Honigräume übereinandergesetzt werden.
Nach der Honigernte kann ein leerer Honigraum mit geschleuderten Waben direkt, ohne Absperrgitter, auf den oberen Brutraum gesetzt werden.
Die Bienen ziehen ihr Brutnest gegen Ende des Jahres weiter nach oben. So kann, nachdem das Brutnest nach oben gewandert ist, der unterste, Brutraum entnommen werden und die Bienen sitzen auf neuen Waben für das nächste Jahr.
Ist der Honig reif, kann er geerntet werden. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Beachte! Während der Ernte sollte kein Rauch eingesetzt werden, da Honig schnell Gerüche annimmt. Es sollte auch nicht bei Regen geernten werden, da Honig schnell Wasser zieht.
Achtung! Bei Ernte und Verarbeitung sind Gesetze und Verordnungen zu beachten, die die Qualität des Lebensmittels Honig sichern sollen.
Vor der Ernte muss der Honig auf seine Reife geprüft werden. Hierzu eignet sich:
Je nach Verordnung darf der Wassergehalt des Honigs maximal 20% (Deutsche Honigverordnung) oder 18% (Verordnung des Deutschen Imkerbundes) betragen, um als Honig verkauft zu werden.
Die Anzahl und Ergiebigkeit der Honigernten werden von Witterung, Volksstärke und Standort bestimmt. Durch das Anwandern verschiedener Trachten kann der Ertrag gesteigert werden. In der Regel wird 2–3-mal pro Jahr Honig geerntet:
Zwischen den Ernten sollten ein paar Wochen vergehen, damit die Bienen genügend Zeit haben, neuen Honig einzulagern.
Bei Bedarf können auf den ersten Honigraum weitere Honigräume aufgesetzt werden.
Zum großen Trachtbeginn, der mit der Kirschblüte eingeleitet wird, können die Honigräume aufgesetzt werden.
Hierfür wird ein Absperrgitter zwischen den zweiten Brutraum und dem ersten Honigraum gesetzt. Das Absperrgitter verhindert, dass die Königin im Honigraum Eier legen kann.
Bevor der Honigraum aufgesetzt wird, sollte das überschüssige Winterfutter entnommen werden, damit es von den Bienen nicht in den Honigraum umgetragen wird.
Grundsätzlich sollte das Flugloch zu dieser Jahreszeit groß und offen sein. Bei schwachen Völkern kann das Flugloch zum Schutz vor Räuberei optional etwas eingeengt werden. Dies kann besonders bei einer Notfütterung sinnvoll sein.
Bei der Völkervermehrung, sollte darauf geachtet werden, dass nur aus Völkern mit gewünschten positiven Eigenschaften nachgezogen wird.
Diese sind zum Beispiel:
Das ist nur eine Auswahl an Eigenschaften. Welche Eigenschaften für dich am wichtigsten sind, ist eine zentrale Frage bei der Aufzucht von neuen Völkern.
Hast du nur wenige Völker, die die gewünschten Eigenschaften erfüllen, kannst du, zusätzlich zu den Ablegern, speziell Königinnen aus einem Volk züchten und mit diesen später die Königinnen der anderen Ableger ersetzen.
Starke Völker können bereits ab Mitte April durch die Entnahme von einer Brutwabe mit ansitzenden Bienen (ohne Königin) geschröpft werden.
Der entstandene Platz im geschröpften Volk kann mit Mittelwänden aufgefüllt werden. Dadurch entsteht neue Beschäftigung für die Bienen. Dies und die Reduktion der Bienenanzahl mindern die Schwarmlust.
Aus den entnommenen Brutwaben können neue Ableger für eine Völkervermehrung oder zur Königinnenzucht gebildet werden.
Beachte! Wird das Volk zu sehr geschröpft kann das den Honigertrag mindern. Die Anzahl und Häufigkeit des Schröpfens sollte also zu den imkerlichen Zielen und der Volksstärke des Volkes passen:
Wird im Abstand von mehreren Wochen jeweils nur eine Brutwabe entnommen und dies maximal zwei Mal, sollte dies keinen merklichen Einfluss auf den Honigertrag haben. Mehr dazu ist in dem Bereich “Ableger” zu finden.
Drohnenrahmen, bzw. Baurahmen sind ungedrahtete Rähmchen, die ohne Mittelwände ins Bienenvolk gesetzt werden. Die Baurahmen werden in den zweiten Brutraum neben die Randwabe gesetzt (2. oder 9. Position). Es können entweder ein oder zwei Baurahmen eingesetzt werden.
Da die Rahmen ohne Mittelwände eingesetzt werden, betreiben die Bienen hier Wildbau. Dieser wird hauptsächlich aus Drohnenzellen bestehen, da die Bienen durch die vorgegebenen Mittelwände in den anderen Rähmchen fast nur Arbeiterinnenzellen anlegen.
Schneidest du die Baurahmen regelmäßig, am besten bei verdeckelter, noch nicht geschlüpfter Drohnenbrut, ergeben sich daraus gleich mehrere Vorteile:
Das kannst du von April bis Anfang Juli tun.
Achtung! Drohnenrahmen sollten keinesfalls offen hinlegt werden, um z.B. Vögel zu füttern oder ähnliches. Die bebrütete Wabe zieht Bienen an, welche so Krankheiten und Varroamilben verschleppen können.
Etwa zwischen Mitte April bis Ende Juni sollte regelmäßig eine Schwarmkontrolle durchgeführt werden. Ist dein Volk in Schwarmstimmung, beginnen die Arbeiterinnen Schwarmzellen anzulegen und neue Königinnen aufzuziehen. Hierfür legen sie Schwarmzellen an.
Ein Volk gilt als schwarmlustig, wenn du Stifte oder Larven in den Schwarmzellen findest.
Willst du verhindern, dass das Volk abschwärmt, müssen Schwarmzellen (vor allem wenn bereits Stifte oder Larven in den Zellen sind) gebrochen werden, bevor die Zellen verdeckelt werden. Mit dem Verdeckeln schwärmt die alte Königin mit einem Teil des Volkes ab.
Die Entwicklungszeit einer Königin verläuft folgendermaßen:
Um ein Abschwärmen deines Volkes zu verhindern ist es somit nötig spätestens alle 7 Tage eine Schwarmkontrolle durchzuführen. Bei Unsicherheit alle 4 Tage, denn Larven sind einfacher zu erkennen als frisch gelegte Eier.
Das ist auch nötig, wenn du deine Völker regelmäßig schröpfst. Hierfür hast du verschiedene Möglichkeiten:
Um Schwarmlust vorzubeugen hast du folgende Möglichkeiten:
Falls du Doppelvölker gebildet hast, solltest du diese jetzt wieder trennen. Die ehemaligen Kleinvölker, sollten von dem starken Volk ausreichend verstärkt worden sein. Bei der Trennung bleibt das ehemalige schwache Volk auf dem Boden des starken Volks stehen, um zusätzlich auch noch die Flugbienen zu erhalten. Das starke Volk erhält einen eigenen Boden an einem anderen Platz.
Achtung! Die Trennung sollte noch im April passieren, damit die Völker nicht in Schwarmstimmung geraten.
Schwache, aber gesunde Völker können mithilfe der Doppelvolkbildung verstärkt werden. Hierzu wird das schwache Kleinvolk mit einem Absperrgitter auf ein starkes Volk aufgesetzt. Die Bienen aus dem starken Volk versorgen das schwache Volk mit. Durch das Absperrgitter wird verhindert, dass die beiden Königinnen sich gegenseitig abstechen. Wurde das Kleinvolk erfolgreich aufgepäppelt, können die Völker wieder getrennt werden. Dies sollte spätestens im April passieren.
Bei weisellosen Völkern, kann es aufgrund der fehlenden Pheromone der Königin dazu kommen, dass Arbeiterinnen ihre Eierstöcke entwickeln und unbefruchtete Eier zu legen beginnen, aus denen Drohnen schlüpfen. Diese Völker nennt man drohnenbrütig.
Sie können nicht einfach mit anderen Völkern vereint werden, da die sogenannten Drohnenmütterchen im Volk bleiben und weiterhin unbefruchtete Eier legen würden und so die Drohnenanzahl und damit die Varroaanzahl im Volk zu hoch werden kann. Außerdem könnte es passieren, dass die richtige Königin abgestochen und das Volk weisellos wird.
Stattdessen werden sie aufgelöst. Hierzu wir das Volk bei sonnigem Wetter etwas abseits vom Stand abgeschüttelt. Die gesunden Bienen fliegen zurück und bekommen Einlass in ein Nachbarvolk. Die eierlegenden Drohnenmütterchen bleiben zurück, da sie zum Fliegen nicht mehr in der Lage sind oder von den Wächterbienen nicht in den neuen Stock gelassen werden.
Besitzt man gleich mehrere schwache, oder weisellose, aber gesunde Völker, können diese durch Aufsetzten vereint werden.
Ein Blick von oben ins Volk oder die Gemülldiagnose geben dir Aufschluss über die Anzahl der besetzten Wabengassen. Sind weniger als 4 Wabengassen besetzt, ist das Volk zu schwach. Das Volk sollte mit einem anderen Volk vereint oder mithilfe der Doppelvolkbildung verstärkt werden.
Der Ursache von schwachen Völkern sollte auf die Spur gegangen werden, um dies in Zukunft zu vermeiden:
Eine Notfütterung kann nötig sein, wenn das Volk zu schwach eingefüttert wurde, wenn die Bienen zu früh in die Brut gegangen sind und es noch kein Trachtangebot gibt oder wenn die Bienen auf Grund von längeren Kaltwettereinbrüchen oder Regentagen nicht fliegen können, um Futter zu sammeln. Ohne die Zugabe von Futter würden die Bienen die Brut ausräumen, um Futter zu sparen.
Da die Bienen unter Umständen nicht rausfliegen und somit kein Wasser eintragen können, kann nur mit Flüssigfutter gefüttert werden:
Die Gabe des Flüssigfutters zu dieser Jahreszeit erfolgt von unten. Hierfür wird eine flache Schale mit Schwimmhilfe in den Gitterboden direkt unter die Bienentraube gestellt. Die Bienen ketteln sich nach unten ab und schlürfen das Futter leer.
Achtung! Nach der Notfütterung muss mit dem Aufsetzen des Honigraums gewartet werden, damit kein Futter in den Honigraum eingelagert wird.
Da die Bienen jetzt anfangen zu brüten, benötigen sie viel Futter (1-1,5kg pro Woche). Daher ist es wichtig den Futterbestand zu kontrollieren und bei Bedarf eine Notfütterung durchzuführen. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Grundsätzlich sollten nie weniger als 2kg Futter im Volk sein.
Achtung! Auf Futterabriss achten. Ist das Futter zu weit vom Brutnest entfernt kann es bei niedrigen Temperaturen nicht erreicht werden.
Bei der Futterkranzprobe wird aus den Völkern Futter aus dem Bereich um das Brutnest entnommen, welches anschließend in einem Labor auf Krankheiten untersucht wird. Besonders im Fokus steht hierbei die Erkennung der Amerikanischen Faulbrut.
Die Durchführung einer Futterkranzkontrolle ist freiwillig. Jedoch beugt eine frühzeitige Krankheitserkennung der Ausbreitung von Krankheiten vor, weshalb dies zu empfehlen ist.
Die zu entnehmende Menge und das entsprechende Verfahren zur Einsendung sind von Labor zu Labor unterschiedlich.
Der beste Zeitpunkt für die Entnahme ist der zeitige Frühling oder nach der Honigernte, bevor die Völker eingewintert werden. Während der trachtstarken Monate, kann es aufgrund der hohen Nektareinträge zu falsch negativen Ergebnissen kommen.
Achtung! Das Auftreten von Amerikanischer Faulbrut muss beim Veterinäramt gemeldet werden!
Um die Völker zu öffnen, sollte man idealerweise auf einen windstillen Tag über 15 °C warten und die Völker nur möglichst kurz offenhalten.
Ist es zu kalt, kann es passieren, dass auffliegende Bienen auf dem Weg zurück in die Beute verklammen und erfrieren.
Hebt man nur den Deckel der Beute herunter, kann man durch die Folie einen ersten Überblick über Stärke und Zustand des Volkes gewinnen. Kondenswasser an der Folie deutet auf Brutaktivität hin.
Mit dem Beginn der Salweidenblüte, erhöht sich die Brutaktivität der Bienen deutlich. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um bei einzargigen Völkern den zweiten Brutraum aufzusetzen, damit das Volk genügend Platz zum Wachsen hat.
Sobald keine Nachtfröste mehr erwartet werden, suchen Mäuse keinen warmen Unterschlupf mehr. Das Mäusegitter kann jetzt entfernt werden. Dies kommt den Bienen entgegen, da sie jetzt viel Pollen eintragen und den Boden säubern, was durch das enge Mäusegitter erschwert werden würde.
Gerade alte oder schwache Königinnen haben ein erhötes Risiko den Winter nicht zu überleben. Diese Völker sind jetzt weisellos. Weisellose Völker können sich in dieser Jahreszeit keine neue Königin nachziehen und somit auch keine Jungbienen aufziehen. Sie müssen aufgelöst oder mit anderen Völkern vereint werden.
Eine kurze Klopfprobe an der Beutenwand kann eine erste Möglichkeit zur Erkennung der Weiselrichtigkeit sein:
Ebenso kann die Weiselrichtigkeit mithilfe der Gemülldiagnose überprüft werden, denn Kondenswasser zeigt Brutaktivität an.
Bei Verdacht auf Weisellosigkeit sollte dies mit einer Durchschau des Volkes überprüft werden.
Als Gemüll bezeichnet man alle Materialien, die durch Aktivität im Bienenstock nach unten fallen. Die Gemülldiagnose ist die Auswertung des Gemülls. Dazu wird eine weiße Unterlage, auch Schublade oder Windel genannt, von hinten in den Boden der Bienenbeute geschoben. Diese verbleibt dort mindestens einen Tag oder über mehrere Tage.
Auch im Winter kann eine Gemülldiagnose hilfreich sein. So kannst du anhand des Gemülls verschiedenes sehen:
An Flugtagen, bei Temperaturen über 10° C, lässt sich am Flugverkehr der Polleneintrag gut beobachten. Dieser weist auf Brutaktivitäten hin. Es gilt den Futterbedarf im Blick zu behalten. Denn Völker, die zu dieser Jahreszeit brüten, verbrauchen ca. 2-3kg Futter pro Monat.
Über den Winter sterben die älteren Bienen auf natürliche Weise. Gesunde Bienen fliegen zum Sterben raus, aber ein gewisses Maß an toten Bienen im Boden ist normal. Überprüfe den natürlichen Totenfall der Bienen und kontrolliere, ob die übrigen Bienen das Flugloch freihalten können oder das Flugloch verstopft. Säubere das Flugloch bei Bedarf.
Beachte! Das Flugloch sollte hinter dem Mäusegitter komplett geöffnet sein.
Die Bienen verbringen den Winter in der Wintertraube in ihrem Stock. Steigt die Temperatur über 10° C ermöglicht dies Flugverkehr. Die Bienen verlassen den Stock, um zu koten. Das hält den Stock sauber und beugt Krankheiten vor.